Seit Wochen essen wir wieder Salat aus unserem Garten. Mal ist es Feldsalat und dann wieder Postelein, auch unter dem Namen Tellerkraut bekannt.

Wir hatten im letzten Herbst den Postelein auf zwei größeren Flächen als Gründüngung vorgesehen. Natürlich mit dem Hintergedanken, daß wir auch fleißig ernten und somit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Die Sämereien kamen von unserem Grundstück, dafür einfach etliche Pflänzchen blühen lassen und danach die Samenstände abernten, so geschehen im Sommer 2020.

Momentan beginnt die Blüte des Posteleins wieder, diese bestäuben sich nämlich selbst und bilden wieder kleine Samen aus. In diesem Jahr startet die Blüte auch bei dieser Pflanze viel später als in den Jahren davor. Die Posteleinblätter schmecken roh als Salat und ähneln gekocht dem Spinat. Postelein begleitet uns nun schon seit Jahrzehnten und ich finde er ist eine Bereicherung. 

Fast jedem Salat gebe ich noch einige zarte Blätter vom Löwenzahn und dem Giersch bei. Nun wachsen aber auch schon wieder Fenchel, Zitronenmelisse, Petersilie und Co. Darüber bin ich in jedem Frühjahr hoch erfreut. Ich mag diese verschiedenen Geschmackserlebnisse, die aus dem Garten auf dem Teller landen. Welch ein Geschenk.

Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt und nun hoffe ich doch sehr, daß auch wir in absehbarer Zeit die Ferienwohnungen wieder für Gäste öffnen dürfen. Die aktuelle sächsische Corona-Schutzverodnung (erstrangig natürlich die bundesweite Corona-Notbremse) läßt bei einer Wocheninzidenz unter 100 diese Öffnung, mit vorheriger Buchung, Kontaktdatenerfassung und -nachverfolgung, zu. Und nun blicke ich jeden Morgen auf die Homepage vom Robert-Koch-Institut und verfolge die Zahlen der 7-Tage-Inzidenz für den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Natürlich hoffe ich jeden Morgen auf den Knick in die Richtung 100, doch augenblicklich leider Fehlanzeige, denn die Zahlen steigen bei uns stetig.

Ach ja, es ist schwer zu ertragen etliche Menschen zu erleben, denen das alles so egal ist. Das ist für mich nur schwer zu verstehen. Den Kopf nicht hängenlassend starte ich nun bei Sonnenschein in den Samstag und freue mich auf die Gartenarbeit. Diese macht meinen Kopf frei und tut mir gut. In diesem Sinne bleiben Sie gesund, Ihre Karin Seifert.